Maulaffen feilhalten

Maulaffen feilhalten
Maulaffen feilhalten
 
Die Wendung ist umgangssprachlich im Sinne von »gaffend herumstehen« gebräuchlich: Anstatt Maulaffen feilzuhalten, sollten sie lieber zupacken und dir helfen. Wovon bist du denn müde? Du hast doch nur Maulaffen feilgehalten. - Die Entstehung dieser Wendung ist nicht sicher geklärt. Als »Maulaffen« bezeichnete man früher tönerne Kienspanhalter, die häufig in der Form eines [menschlichen] Kopfes mit weit aufgerissenem Mund gestaltet waren. Übertragen bezeichnete man dann auch Personen, die [mit offenem Mund] gaffend dastanden, als »Maulaffen«. Die Verbindung mit dem Verb »feilhalten« dürfte später in Analogie zu anderen, heute nicht mehr gebräuchlichen Wendungen wie »Affen, Narren feilhalten« entstanden sein.

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Maulaffen — oder Gähnaffen waren im Mittelalter tönerne, kopfförmige Halter für Kienspäne, in deren offenes Maul man den Kienspan steckte. Seit dem 15. Jahrhundert wird unter Maulaffe (im 16. Jahrhundert auch Affenmaul) ein Gaffer verstanden, „einer, der mit …   Deutsch Wikipedia

  • Maulaffen — Maul|af|fen 〈Pl.; nur in der Wendung〉 Maulaffen feilhalten 〈fig.; umg.〉 mit offenem Mund untätig herumstehen u. gaffen [<österr. maulauf, böhm. mäulaff, rheinfränk. mulop; eigtl. Tonköpfe, denen man Kienspäne in den Mund steckte] …   Universal-Lexikon

  • Maulaffen — Maul·af·fen nur in Maulaffen feilhalten gespr pej; neugierig zusehen, ohne etwas zu tun …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Maulaffen — Maul|af|fen Plural; meist in Maulaffen feilhalten (umgangssprachlich für gaffend, untätig herumstehen) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • feilhalten — feil: Die nhd. Form des Adjektivs geht über mhd. veile zurück auf ahd. feili »käuflich«, dessen Zusammenhang mit gleichbed. ahd. fali und der nord. Sippe von schwed. fal »käuflich« wegen des abweichenden Vokalismus unklar ist. Die letzteren… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Maulaffe — Maulaffen feilhalten (feilhaben, tragen, bieten, verkaufen): mit offenem Mund untätig zusehen, dumm dastehen und glotzen, ohne etwas zu tun, auf törichte Weise seine Neugier bekunden.{{ppd}}    Die Erklärung der Redensart ist nicht einfach, weil… …   Das Wörterbuch der Idiome

  • Maulaffe — Der Aschaffenburger Maulaff Als Maulaffen oder Gähnaffen werden seit dem Mittelalter tönerne, kopfförmige Halter für Kienspäne bezeichnet, in deren offenes Maul man den Kienspan steckte. Seit dem 15. Jahrhundert wird unter Maulaffe (im 16.… …   Deutsch Wikipedia

  • Maulaffe — • Maulaffe Maulaffen feilhalten (ugs.) »gaffen, müßig zuschauen« Die Entstehung dieser Wendung ist nicht sicher geklärt. Als »Maulaffe« bezeichnete man früher tönerne Kienspanen, die häufig in der Form eines ‹menschlichen› Kopfes mit weit… …   Das Herkunftswörterbuch

  • amüsieren — »unterhalten, die Zeit vertreiben, erheitern, Vergnügen bereiten«, auch reflexiv gebraucht: Das Fremdwort ist seit dem frühen 17. Jh. als »amusieren« »hinhalten, aufhalten; Maulaffen feilhalten« bezeugt. Seit dem 18. Jh. wird es in der heutigen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • amüsant — amüsieren »unterhalten, die Zeit vertreiben, erheitern, Vergnügen bereiten«, auch reflexiv gebraucht: Das Fremdwort ist seit dem frühen 17. Jh. als »amusieren« »hinhalten, aufhalten; Maulaffen feilhalten« bezeugt. Seit dem 18. Jh. wird es in der… …   Das Herkunftswörterbuch

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